Pressemitteilung der Syriac Press
(Bonn, 20.10.2025) Eine deutsche christliche Menschenrechtsdelegation traf sich am 7. Oktober 2025 in Daramsuq (Damaskus) mit hochrangigen syrischen (aramäisch – assyrisch – chaldäisch) und christlichen Politikern. Der Besuch war Teil einer Regionalreise zu christlichen Führern, Organisationen und aktiven politischen Parteien vor dem Hintergrund zunehmender Übergriffe auf Christen.
Ziel des Besuches war es, die Lage der Christen in Syrien nach dem Sturz des autoritären Regimes von Bashar al-Assad zu beurteilen, vor dem Hintergrund zunehmender Berichte über Morde, Vertreibungen, Verfolgungen und Einschüchterungen durch unbekannte Angreifer und der Untätigkeit der derzeitigen Regierung unter Ahmad al-Sharaa.
Die Delegation traf sich mit dem Co-Vorsitzenden der Syriac Union Party (Gabo d’Ḥuyodo Suryoyo, SUP), Sanharib Barsom, dem Vorsitzenden des Levantine National Council (LNC), Dr. Waddah al-Khouri, und dem Funktionär der Assyrian Democratic Organization (ADO), Gabriel Moshe.
Die deutsche Delegation bestand aus folgenden Mitgliedern:
- Professor Thomas Schirrmacher – Präsident des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (IIRF) und des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (ISHR) sowie ehemaliger Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz
- Matthias Boehning – Generalsekretär der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (ISHR), Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Nationalstiftung für Menschenrechte und ehemaliger Direktor des Zentrums für Nachhaltigkeit der Weltweiten Evangelischen Allianz in Bonn
- Philipp Hildmann – Senior Policy Strategist bei der Hanns-Seidel-Stiftung
- Katja Buck – Politik- und Religionswissenschaftlerin und internationale Journalistin mit Schwerpunkt auf religiösen Minderheiten und interreligiösem Dialog, insbesondere mit Bezug zu Christen im Nahen Osten
- Raid Gharib – Politiker, Unternehmer, ehemaliger Präsident des Pfarrgemeinderats der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland und Generalsekretär der Global Syriac Business Association
Während des Treffens skizzierte die gastgebende syrisch-christliche Delegation die aktuelle Situation der Christen und des syrischen (aramäisch – assyrisch – chaldäisch) Volkes in Syrien. Sie beschrieben die anhaltenden Verstöße gegen Christen und stellten ihre Vision für die Zukunft des Landes vor – wobei sie die Notwendigkeit betonten, die Rechte aller Völker in der syrischen Verfassung anzuerkennen, ein dezentrales Regierungssystem einzuführen, um Vertretung und Gleichheit zu gewährleisten, und die Verfassungserklärung zu ändern, die ihrer Ansicht nach die Macht einseitig stärkt.
Die deutsche Delegation hörte sich die Anliegen und Forderungen der Delegation aufmerksam an und versicherte, diese Themen an die europäischen Parlamente und Regierungen weiterzuleiten. Sie bekundete ihre uneingeschränkte Solidarität mit den christlichen Gemeinschaften Syriens und deren legitimer Forderung nach einer echten Vertretung in Regierung, Parlament und Verfassung.
Die Delegation bekräftigte abschließend ihre Entschlossenheit, sich mit aller Kraft für die Unterstützung und Hilfe der Christen in Syrien in ihrem Streben nach Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Schutz einzusetzen.
Downloads und Links
- Foto: Die deutsche Menschenrechtsdelegation beim Treffen mit syrischen, assyrischen und christlichen politischen Vertretern in Damaskus © Syriac Press
- Die ursprüngliche Pressemeldung: https://syriacpress.com/?p=75274