WEA würdigt den ehemaligen internationalen Direktor David Howard
(Bonn, 20.06.2022) Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) würdigt Herrn David Morris Howard, der von 1982 bis 1992 als internationaler Direktor der WEA tätig war. Als Autor des Buches ‚The Dream that Would Not Die: The Birth and Growth of the World Evangelical Fellowship 1846–1986‘ [‚Der Traum, der nicht sterben wollte: Die Entstehung und das Wachstum der Weltweiten Evangelischen Gemeinschaft 1846–1986‘] verkörperte Howard den Geist der WEA als jemand, der nie aufgab, gemäß dem Gebet Jesu in Johannes 17 zu leben: dass die Nachfolger Christi eins seien, damit die Welt an ihn glaube. Am Dienstag, dem 10. Mai, ging er in Fort Myers (FL) zu dem Herrn, dem er sein ganzes Leben lang diente.
Der weltweite Botschafter der WEA, Brian Stiller, der zu der Zeit, als Howard für die WEA tätig war, Präsident der Evangelical Fellowship of Canada war, schrieb über Howards Bereitschaft, die Rolle des internationalen Direktors zu übernehmen: „Man kann die Leitung des Geistes erkennen, die David Howard in diese Position brachte. Er war genau das, was gebraucht wurde. Er hatte einen ausgezeichneten Ruf. Er verstand den Missionsgedanken. Er war außerordentlich bescheiden und kollegial in der Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturen. Er verstand die globale Gemeinschaft und war äußerst geschickt darin, andere in das Vorhaben einzubeziehen.“
Bill Taylor, der 30 Jahre lang in der Missionskommission der WEA tätig war, erzählte, wie sein Leben durch Howards Führungsrolle beeinflusst wurde: „54 Jahre lang war Dave mein Freund und Mentor. Er erschloss mir die Welt, so dass ich 1987 die Kleinarbeit in der Missionskommission übernehmen konnte. Sein Führungsstil (der dem meines Vaters sehr ähnlich war) und seine Werte haben mich tief geprägt: Kollegialität, tiefer Respekt, keine Scheu vor jüngeren begabten Leitern, Sensibilität für kulturelle Werte und deren Auswirkungen auf die WEA. Seine Übernahme der Leitung der WEA kam zu einem kritischen Zeitpunkt und er verschaffte ihr Integrität und Anerkennung. Sein Umzug nach Singapur kann nicht unterschätzt werden. Meine 30 Jahre in der WEA waren möglich, weil Dave mich wirklich wahrnahm und daran glaubte, dass ich diese Aufgaben erfüllen konnte. Eine mächtige Zeder des Libanon ist gefallen. Aber Dave widmete sein Leben der Aufzucht eines Hains junger Bäume, aus denen mit der Zeit riesige Eichen werden sollten. Diese wiederum würden der ewigen missionalen Dreieinigkeit im weltweiten Dienst dienen.“
Der Generalsekretär der WEA, Bischof Dr. Thomas Schirrmacher, sagte über Howard: „Dass ein bedeutender Leiter der Lausanner Bewegung wie David Howard darauf bestand, dass es nicht ausreicht, für die Weltevangelisation zusammenzuarbeiten, sondern dass wir die Einheit evangelikaler Kirchen auf der ganzen Welt brauchen, um die Evangelisation zu unterstützen und die sich aus der Evangelisation entwickelnden Gemeinden zu fördern, hielt die Idee einer globalen Evangelischen Allianz am Leben. Als Internationaler Direktor der WEA arbeitete er auch hart daran, die Tatsache, dass die Mehrheit der Evangelikalen im globalen Süden lebt, in der Organisation sichtbar zu machen und praktisch zu reflektieren. In einer Zeit, in der westliche Evangelikale zu einer Art Minderheit innerhalb der evangelikalen Familie geworden sind, habe ich auf seine Weisheit und seine Bereitschaft, auf Veränderungen zu drängen, gebaut. Die WEA wird sich immer daran erinnern, dass Gott für ein ganzes Jahrzehnt, von 1982 bis 1992, die richtige Person an den richtigen Platz gestellt hat.“
Kurze Lebensbeschreibung von David Morris Howard
David Morris Howard wurde am 28. Januar 1928 in Philadelphia als Sohn von Philip E. Howard, Jr. und Katharine Gillingham Howard geboren. 1928. Er war das dritte von sechs Kindern, die alle als Missionare, Pastoren oder Lehrer in den christlichen Dienst traten. Sein Vater war Herausgeber der Sunday School Times in Philadelphia, und Dave verbrachte den größten Teil seiner Kindheit in Moorestown, New Jersey, unweit von Philadelphia. Im Alter von zehn Jahren folgte er dem Ruf des Evangeliums unter der Predigt von Rev. Erwin Moon und übergab am 28. April 1938 sein Leben Christus; dieses Datum bezeichnete er als das wichtigste Datum seines Lebens.
Dave besuchte das Wheaton College (Illinois) mit den Hauptfächern Bibel und Theologie und machte seinen Abschluss in der berühmten Klasse von ‘49. In Wheaton lernte er Phyllis Gibson kennen, mit der er ab und zu ausging, mit der er sich aber erst im September 1949 verlobte. Sie heirateten am 1. Juli 1950 in Wheaton. Dave machte dann 1952 einen Master-Abschluss in Neues Testament in Wheaton bei Dr. Merrill Tenney.
Dave und Phyllis dienten von 1953 bis 1957 in San José, Costa Rica, in der Lateinamerika-Mission. Nach der Sprachschule unterrichtete Dave am Seminario Biblico Latinoamericano der Mission und wurde schließlich zum stellvertretenden Generaldirektor der Mission ernannt. Im Jahr 1958 wurde Dave gebeten, die Arbeit der Mission im Norden Kolumbiens zu leiten, und so zogen sie nach Cartagena, Kolumbien, wo sie bis 1967 tätig waren.
Dave und Phyllis zogen nach Wheaton, Illinois, wo Dave von 1968–1978 als Missionsdirektor von InterVarsity Christian Fellowship diente, zunächst in Chicago und dann in Madison, Wisconsin, und während dieser Zeit (1973, 1976) auch die alle drei Jahre stattfindende Urbana Missionary Convention leitete. Danach wurde Dave gebeten, die Konsultationskonferenz des Lausanner Kongresses zur Weltevangelisierung in Pattaya, Thailand, zu leiten (1978–1981). Von 1982 bis 1992 war Dave Generalsekretär der World Evangelical Fellowship. In dieser Zeit verlegte er den Hauptsitz der Organisation nach Singapur, wo er und Phyllis fünf Jahre lang lebten. Nach einer Altersteilzeit 1992–1995 in Illinois zogen sie nach Südflorida, wo Dave eine Zeit lang als Präsident der Lateinamerika-Mission diente und weiterhin lehrte, predigte und schrieb.
Dave wurde 1977 mit der Auszeichnung „Distinguished Alumnus of the Year“ [Außergewöhnlicher Alumnus des Jahres] des Wheaton College geehrt und erhielt außerdem die Ehrendoktorwürde des Geneva College und der Taylor University. Er ist Autor von zehn Büchern, meist zu Missionsthemen.
Im Juni 2003 zogen Dave und Phyllis in die Shell Point Retirement Community, wo Phyllis drei Monate später friedlich verstarb. Im August 2005 heirateten er und Janet King Kuhns, die in den vergangenen mehr als 16 Jahren in Shell Point ein großer Segen für ihn war.
Dave hinterlässt seine Frau Janet, vier Kinder (David Jr., Stephen, Elisabeth [Miller], Michael), 13 Enkelkinder, 13 Urenkel und seinen Bruder James.
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- Foto: David Howard © privat