Schirrmacher nimmt am Global Christian Forum in Accra (Ghana) teil

BQ 808 – 31/2024

(Bonn, 05.09.2024) Thomas Paul Schirrmacher sprach zum dritten Mal auf einem „Global Gathering“ des Global Christian Forum (GCF), das alle sechs Jahre stattfindet, nach Manado in Indonesien (2011) und Bogota in Kolumbien (2018) diesmal in Accra in Ghana.

Schirrmacher sieht das GCF als – so wörtlich „eine einzigartige Zusammenkunft globaler christlicher Kirchen und Organisationen, die alle wichtigen Strömungen des Weltchristentums zusammenbringt“. Weiter sagte er: „Das GCF ist ein offener Raum, in dem sich alle Christen treffen können, um durch die Förderung von gegenseitigem Respekt und Verständnis sowie durch die gemeinsame Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen die Einheit zu fördern.“

In seiner Rede am zweiten Konferenztag sagte Thomas Paul Schirrmacher als der scheidende Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz: „Gott allein weiß letztlich, ob diese oder jene Person zu seiner Familie gehört oder nicht“, für uns zähle aber, so Schirrmacher weiter, das „Wir diesen gemeinsamen Glauben an Jesus Christus als Heil der Welt haben und die Welt auf uns schaut, ob dieser Glaube uns versöhnt und eint, oder Anlass für Zersplitterung, Streit, ja Krieg ist“.

Auszüge aus zwei Berichten

Pfarrer Adam Russell Taylor ist Präsident von Sojourner

„Während des Forums verbrachten wir einen ganzen Tag auf einer Pilgerreise der Klage und Versöhnung, um eine der ‚Sklavenburgen‘ an der Kapküste zu besuchen, wo Millionen versklavter Afrikaner festgehalten wurden, bevor sie auf Schiffe gezwungen und über den Atlantik verkauft wurden. Es war erschütternd, eine Kirche zu sehen, die auf dem Kerker gebaut wurde, in dem Afrikaner brutal behandelt wurden – und viele starben – bevor die Überlebenden als Sklaven nach Amerika verschifft wurden Als ich an einem Ort stand, an dem Christen Gott anbeteten, während unter ihnen unvorstellbares Leid stattfand, wurde ich daran erinnert, wie oft die Kirche am Bösen mitschuldig war oder es verübt hat, einschließlich der subtileren Art und Weise, in der die Kirche auch heute noch schweres Leid und Ungerechtigkeit in ihrer Mitte ignoriert Und doch wurde ich auch daran erinnert, dass die Kirche eine Schlüsselrolle bei der Initiierung einer moralischen Kampagne gegen die Sklaverei spielte, die schließlich zur Beendigung des transatlantischen Sklavenhandels führte. Wir beendeten unsere Pilgerreise mit einem Gottesdienst in einer nahegelegenen Methodistenkirche, wo wir gemeinsam Klagegebete sprachen und uns verpflichteten, den Rassismus abzubauen und die modernen Formen der Sklaverei zu beenden.“

Botschaft der Vierten Globalen Versammlung „Damit die Welt erkennt“

Zerbrochen in der Menschlichkeit

„Dennoch wird die Welt Christus nicht nur durch unsere Worte, sondern auch durch unsere Taten kennenlernen. Während unserer gemeinsamen Zeit in Ghana sind wir im Cape Coast Castle in die Fußstapfen von Millionen versklavter, entmenschlichter afrikanischer Männer, Frauen und Kinder getreten, in deren Schweiß und Blut. Wir standen in den dunklen, stickigen Kerkern, deren Schrecken durch eine Kirche direkt über uns noch verstärkt wurde. Dort wurde der Segen für die Schiffe beschworen, die die Gefangenen nach Amerika, in die Karibik und nach Europa als lukrative Handelsobjekte bringen sollten. Während wir uns weiter austauschten, hörten wir leider auch Geschichten über die anhaltende Entmenschlichung in der heutigen Welt. Wo Menschen unterdrückt und an den Rand gedrängt werden, wird das Bild und die Ähnlichkeit Gottes im anderen nicht erkannt. Wenn wir die Schöpfung zerstören, entehren wir den Schöpfer. Als wir uns in der Wesley-Kathedrale versammelten, wurden wir in unseren Gottesdiensten an den Aufruf Christi zur Klage, zur Heilung und zur Versöhnung erinnert. Durch den Herrn und mit aufrichtiger Reue können wir uns aus der Asche unserer Zerrissenheit mit Integrität, Gerechtigkeit und Solidarität erheben.“

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